BRÜSSEL – 17. September 2023 – Am 16. September, dem Welt- und Bürgertag der Sauberkeit 2023 (World Cleanup Day), waren etwa 30 junge Menschen aus unseren Kinderklassen und Juniorjugendgruppen aus den Gemeinden Brüssel und Ixelles im Rahmen einer großen Säuberungsaktion auf den Straßen unterwegs.

 

Die Besserung der Welt kann durch reine und gute Taten erreicht werden„. Dieses Zitat von Baha’u’llah, dem Begründer des Bahá’í-Glaubens, stand auf ihren Westen und erinnerte die Kinder daran, dass sie durch noch so kleine Diensthandlungen einen konkreten Beitrag zum physischen Wohlergehen ihrer Gemeinden leisten können, dass sie Akteure des Wandels sind.

 

 

 

Diese von den Stadtbehörden initiierte Säuberungsaktion wurde von den Einwohnern sehr positiv aufgenommen, die manchmal von so viel Enthusiasmus seitens unserer Jugendlichen überrascht waren. Diese Art von Aktionen ermöglicht es somit, die Bewohner der Stadtviertel für ihre Verantwortung als Mitglieder einer Gemeinschaft zu sensibilisieren, indem sie dem Beispiel der Jugend folgen.

 

Das Junior-Jugend-Programm ist ein Bildungsprogramm, das Kindern im Alter von 12 bis 15 Jahren helfen soll, ihre eigenen Fähigkeiten und Talente, ihre spirituellen Qualitäten und ihr soziales Bewusstsein zu entwickeln. Der Dienst ist ein zentrales Element des Programms, und die Junior-Jugendlichen werden ermutigt, sich an Aktivitäten zum Wohle ihrer Gemeinde oder ihres Viertels zu beteiligen.

 

Die Junioren denken gemeinsam über die spezifischen Bedürfnisse ihrer Nachbarschaft nach und setzen verschiedene Aktivitäten um, wie z.B. :
– Älteren oder behinderten Menschen helfen
– An Aufräum- oder Recyclingaktionen teilnehmen.
– Humanitäre Anliegen unterstützen
– Sich an Aktivitäten zur Bewusstseinsbildung beteiligen
– usw.

 

Der Dienst ist eine Gelegenheit für Junior-Jugendliche zu lernen, sich um andere zu kümmern und zu einer besseren Welt beizutragen. Weitere Informationen zu diesem Programm finden Sie hier.

LÜTTICH – Am 2. und 3. September organisierte die Stadt Lüttich im Parc de la Boverie die soziokulturelle Veranstaltung „Retrouvailles„. Die Veranstaltung empfängt am ersten Septemberwochenende jedes Jahres rund 100 Aussteller aus dem Vereinswesen und fast 30.000 Besucher.

Seit 30 Jahren nehmen die Bahá’í von Lüttich an dieser Aktivität teil, die der Öffentlichkeit die Möglichkeit bietet, den Glauben und die konkreten Aktionen der Bahá’í zur Förderung von Einheit, Gerechtigkeit und Frieden in der Welt zu entdecken. Auch in diesem Jahr ermöglichte der von unseren Freunden aus Lüttich betreute Stand schöne Begegnungen und den Austausch über ebenso vielfältige wie relevante Fragen.

 

Im Anschluss an diese Veranstaltung fand am 8. September eine „Causerie“ statt, an der etwa 20 Personen teilnahmen. Das Thema lautete: „Auf dem Pfad der neuen Weltordnung – Eine Bahá’í-Perspektive“ und behandelte eine Reihe gesellschaftlicher Fragen wie zunehmende Ungleichheit, Klimawandel, Konflikte, Rassismus, religiöser Fundamentalismus usw. sowie die Bewusstwerdung ihrer globalen Dimension durch die Gesellschaft. Darauf folgte eine Reflexion darüber, welche Antwort jeder von uns darauf geben kann, um so zum Erreichen eines dauerhaften universellen Friedens beizutragen.

Pressemitteilung

 

Bahá’í-Gemeinden in aller Welt warnen im Auftakt zur Fußball WM vor zunehmende Diskriminierung gegen ihre Glaubensgeschwister in Katar.

Die Bahá’í -Gemeinde Belgien übergab gestern ein Schreiben an Seine Hoheit Scheich Tamim Bin Hamad Al Thani, den Emir des Staates Katar, in dem sie ihre Besorgnis über die Diskriminierung, die Einschränkungen und die Menschenrechtsverletzungen zum Ausdruck bringen, denen die Bahá’í in Katar seit Jahrzehnten ausgesetzt sind. Das Schreiben wurde von Vertretern der belgischen Bahá’í -Gemeinde persönlich an die Botschaft von Katar in Brussel übergeben.

 

Gefahr der Auslöschung

 

Auch hier in Ostbelgien sind wir besorgt angesichts der zunehmenden Diskriminierungswelle gegen die Bahá’í, nicht nur im Iran, wo die Verfolgungen tiefe historische Wurzel haben, sondern auch in den Golf-Ländern, insbesondere Jemen und Katar. Millionen von Bahá’í leben in fast allen Ländern der Welt, und wir verstehen uns als eine globale Gemeinschaft, die sich für das Wohlergehen der gesamten Menschheit einsetzt.

 

Seit Jahren beobachten wir ein alarmierendes Muster von Diskriminierung und Menschenrechtsverletzungen gegenüber den Bahá’í in Katar“, sagt Annemie Vanormelingen, Beauftragter für Menschenrechtsfragen der Bahá’í-Gemeinde in Belgien. „Die schriftliche Übermittlung dieser Besorgnis an den Emir des Staates Katar zeigt, wie ernst die Lage ist. Es besteht die Gefahr, dass eine weitere religiöse Minderheit in einem Land des Nahen Ostens ausgelöscht wird.“

 

Schwarze Liste

 

Die Bahá’í sind seit über 70 Jahren in Katar ansässig, also schon vor der Unabhängigkeit des Staates Katar, aber trotz dieser langen Präsenz haben sie jahrzehntelang Diskriminierung erfahren. Die katarischen Behörden versuchen systematisch, die Bahá’í aus Katar zu vertreiben, indem sie sie auf schwarze Listen setzten und deportieren und ihnen Geschäftslizenzen oder Arbeitserlaubnisse verweigern, selbst wenn sie bereits Arbeitsangebote von katarischen Unternehmen erhalten haben. Einer Reihe von Bahá’í wurde auch ein Führungszeugnis verweigert, obwohl sie nichts Unrechtes getan haben, was sie dann von der Beschäftigung oder aus anderen Lebensbereichen ausschließt.

Gegen einige Bahá’í in Katar wurden nicht näher bezeichnete und falsche Anschuldigungen in Bezug auf Kriminalität und nationale Sicherheit erhoben. Die schwarze Liste und die Ausweisungen haben Ehepaare und Familien getrennt und einige katarische Bürger gezwungen, ihr Heimatland zu verlassen, um nicht von ihren nicht-katarischen Ehepartnern getrennt zu werden. Die meisten Bahá’í in Katar, die auf die schwarze Liste gesetzt und abgeschoben wurden, sind in dem Land geboren und aufgewachsen, in Familien, die seit Generationen dort leben, und kennen keine andere Heimat.

 

Berufssperre und Deportation

 

Bahá’í dürfen in Katar auch nicht in „sensiblen“ Bereichen arbeiten, insbesondere nicht im Bildungswesen, obwohl sie jahrzehntelang im medizinischen Bereich, im Bankwesen, im Ingenieurwesen, im Sport, in den Medien, im Unternehmertum, in der öffentlichen Politik, in der Öl- und Gasindustrie, im Handwerk, im Rechtssystem, im Gesundheitswesen und in der Kunst tätig waren und dort ihren Beitrag geleistet haben.

In einem Bericht der Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen für Minderheitenfragen und Religions- und Weltanschauungsfreiheit aus dem Jahr 2019 heißt es hinsichtlich der Lage der Bahá’í, dass Katar „die Menschenrechte in den Bereichen Religion und Kultur untergräbt“, was „ein beunruhigendes Muster der Diskriminierung von Personen aufgrund ihrer Religion oder Weltanschauung zu sein scheint“. Die Sonderberichterstatter fügten hinzu, dass sie „besonders besorgt“ über „die Deportation und die Aufnahme in schwarze Listen von Personen aufgrund ihres Bekenntnisses zu einer Minderheitenreligion“ seien.

Die Bahá’í von Ostbelgien fragen, ob wir im Interesse des glatten Verlaufs eines Sport-Events von globaler Bedeutung, die Augen vor solchem Unrecht schließen sollen?

 

Am 29. und 30. Oktober 2019 feierten Menschen an unzähligen Orten auf der ganzen Welt den 200. Jahrestag der Geburt des Báb, dessen belebende Botschaft den Weg für das Kommen von Bahá’u’lláh, dem Gründer des Bahá’í-Glaubens, bereitete.

Das Weltzentrum im Heiligen Land hat zu diesem Anlass einen Film veröffentlicht, den Sie hier ansehen können. Diesem historischen Ereignis wurde auch eine eigene Webseite gewidmet.