DIE BAHA’I-GEMEINDE GRATULIERT NARGES MOHAMMADI ZUM FRIEDENSNOBELPREIS 2023

NEW YORK – 6. Oktober 2023 – Die internationale Baha’i-Gemeinschaft sendet heute ihre aufrichtigen und freudigen Glückwünsche an die Friedensnobelpreisträgerin 2023 Narges Mohammadi.

 

Frau Mohammadi ist eine iranische Menschenrechts- und Frauenrechtsaktivistin ersten Ranges. Sie wurde 1998 zum ersten Mal von den iranischen Behörden verhaftet. Seitdem wurde sie 13 Mal verhaftet, fünf Mal verurteilt und zu insgesamt 31 Jahren Gefängnis und 154 Peitschenhieben verurteilt.

 

Das Nobelkomitee würdigte Frau Mohammadi für „ihren Kampf gegen die Unterdrückung der Frauen im Iran und ihren Einsatz für Menschenrechte und Freiheit für alle“. Auch die Baha’i-Gemeinschaft, deren Mitglieder selbst seit 44 Jahren von der Islamischen Republik verfolgt werden, ist diesen Werten verpflichtet. Alle Frauen, die sich für die Menschenrechte im Iran einsetzen, werden ebenfalls mit diesem Preis geehrt.

 

Unsere Glückwünsche werden durch die Trauer darüber getrübt, dass Frau Mohammadi weiterhin im Evin-Gefängnis inhaftiert ist. Die internationale Baha’i-Gemeinschaft hat in der Vergangenheit ihre Freilassung gefordert. Wir sind bestürzt darüber, dass diese Forderung – ebenso wie unsere Forderung nach der vollen Anerkennung der Rechte aller Iraner, einschließlich der Baha’i und der Angehörigen anderer Minderheiten – von den iranischen Behörden weiterhin ignoriert wird.

 

Zwei Baha’i-Frauen, die ebenfalls zu Unrecht in Evin inhaftiert sind, Mahvash Sabet und Fariba Kamalabadi, werden zumindest die Möglichkeit haben, den Preis mit Frau Mohammadi im Gefängnis zu feiern. Die neue Nobelpreisträgerin hat bereits mehrfach die Freilassung von Frau Sabet und Frau Kamalabadi gefordert, die als politische Gefangene und Mithäftlinge in Evin inhaftiert waren, und zwar sowohl jetzt als auch in den vergangenen zehn Jahren. Frau Mohammadi beteiligte sich auch an der aktuellen Kampagne Our Story Is One, die an die Hinrichtung von 10 Baha’i-Frauen 1983 in Shiraz erinnerte und das Streben der iranischen Frauen nach Gleichberechtigung und Menschenrechten unterstützte.

 

Die internationale Gemeinschaft hat heute dem iranischen Kampf für die Gleichstellung der Geschlechter und die Menschenrechte eine ihrer größten Plattformen geboten. Wir hoffen, dass Narges Mohammadi – und alle Iranerinnen und Iraner – aus diesem Moment Kraft schöpfen und ihre Bemühungen um Gleichberechtigung und Gerechtigkeit im Iran fortsetzen werden.

Artikel verfügbar auf www.bic.org